Elbfähre Coswig (Anhalt)

Betriebszeiten

Monat Montag – Sonntag
März 10.00 – 17.00 Uhr
April 9.00 – 19.00 Uhr
Mai-September 9.00 – 20.00 Uhr
Oktober 9.00 – 18.00 Uhr
November 10.00 – 17.00 Uhr

Alle Angaben ohne Gewähr. In den Monaten Januar, Februar und Dezember erfolgt kein Fährbetrieb. Bei Hochwasser, Eisgang, Nebel, starkem Wind o. ä. Witterungsverhältnissen (unsichtiges Wetter) wird der Fährbetrieb eingestellt.

Fährbetrieb
Hier finden Sie alle aktuellen Informationen zur Coswiger Elbfähre.

Geschichte der Elbefähre

Hier am alten Elbübergang in Coswig wurde bereits im Landbuch von 1566 eine Kahnfähre beschrieben. Diese Fähre benötigte für den 125m breiten Fluss, je nach Wasserstand, 40-60 Minuten zur Überquerung. Auf dem damals vorhandenen Fährprahm (ein flacher Schiffskörper mit stumpfem Bug und Heck), hatten lediglich ein Pferdewagen mit Pferd Platz.

Der Elbübergang diente zu jener Zeit vorwiegend dem anhaltinischen Fürstenhaus als Verbindung nach Wörlitz und Dessau, aber auch den Bauern, die Ihre Heufuhren von den Wörlitzer Elbwiesen nach Coswig brachten. Da die Fähre als herrschaftliches Eigentum verpachtet war, hatte der Fährmann die Verpflichtung, auch die Kähne zu unterhalten. Als Gegenleistung für das Übersetzen der fürstlichen Familie, erhielt er jährlich einen Wispel Roggen (ca. 1000kg). Für alle anderen Fahrgäste gab es keinen festen Tarif, die Kosten für die Überfahrt mussten jeweils mit dem Fährmeister verhandelt werden.

Seit Pfingsten 1864 wurde die alte Kahnfähre Coswig durch eine neue Gierfähre ersetzt. Die bis zu diesem Zeitpunkt gebräuchliche Kahnfähre musste unter großen Kraftaufwand der Fährleute durch Staken und Rudern zum anderen Ufer gebracht werden. Durch die starke Strömung der Elbe war ein Abtreiben nicht immer zu vermeiden. Die viel größere Gierfähre, eine Erfindung des Holländers Hendrick Heuck, stellte in jeder Hinsicht eine bedeutende Verbesserung dar.

Die Tragfähigkeit wurde vergrößert, und die Fahrzeit verkürzte sich von etwa 40 Minuten auf 5 Minuten. Die Wasserkraft nahm den Fährleuten die schwere körperliche Arbeit ab.

Die Gierfähre ist am Ende eines etwa 250 m langen Drahtseils verankert. Dieses teilt sich kurz vor der Fähre. Ein Ende ist an ihrem Bug und eines am Heck befestigt. Verändert man durch Seilwinden die Länge der Enden zueinander, so ändert sich der Anstellwinkel der Fähre zur Strömung. Der Druck des Wassers gegen die schräggestellte Breitseite drängt die Fähre zum anderen Ufer. Der heutige Schiffskörper ist, einem Ponton gleich, unsinkbar.

Im Jahre 1978 erhielt die Fähre noch eine Aufenthaltskabine auf der stromabgelegenen Seite der Fähre, zu dem auch ein kleiner Raum für Werkzeug und Hilfsmittel gehört. Im Jahre 1996/97 wurde dann die Fähre ein letztes mal modernisiert. Hierbei wurden die beiden Ausleger um 1,5m verlängert, so dass nun auch Busse die Fähre befahren können. Außerdem wurden die Holzplanken der Nutzfläche durch eine geriffelte Metalloberfläche ersetzt. Die Fähre besitzt mit ihrem motorlosen Antrieb eine Tragfähigkeit von über 20 Tonnen.

Bei normalem Wasserstand hat die Elbe bei Coswig eine Wassertiefe von 3m, das sind 59,70m über NN. Erreicht der Pegelstand 61,20m über NN, muss der Fährverkehr eingestellt werden. Die Fähre ist beinahe ganzjährig im Einsatz, ausgenommen einer Winterpause in den Monaten Dezember bis Februar.
Quelle: Stadtverwaltung Coswig / Anhalt